Milde Pony Cars – Alternative zu teuren GT, R/T, SS oder Trans Ams?

Fast jede Autozeitschrift und viele Internetpublikationen erzählen uns dauernd von den Topmodellen, wie toll ein Camaro SS der ersten Generation doch sei. Oder dass ein Challenger R/T doch die schönsten Streifen in den Asphalt brennen kann, dass der Sonnenuntergang aus einem Mustang GT betrachtet noch eine Spur goldiger sei. Preislich sind diese Perlen des Marktes aber für geschätzt 90% der Leserschaft unerreichbar. Gibt’s denn keine Alternativen für Asphaltcowboys?

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Auch bei europäischen Herstellern kauft die Oldieszene lieber Citroën DS statt ID, Urquattro statt Audi Coupé, BMW 323i statt 315. Aber das jeweilig einfachere Modell ist durchaus auch bekannt und hat oft eine eigene Unterszene. Bei der US-Szene hingegen und speziell auch in Amerika selbst werden für die Topmodelle richtige Sammlerpreise bezahlt. Das ist sicher gerechtfertigt, Top- und Sondermodelle vermehren sich nicht mehr, bzw. doch wenn es „Clones“ sind. Das heisst Modelle, welche vielleicht sogar mit Reihensechszylinder vom Band purzelten und nach ihrer ersten Karriere bei Tante Hillary mit der Technik der Topmodelle aufgerüstet wurden. Also sind diese richtigen Originale zu recht richtig teuer und man mag sie jedem gönnen, der sie sich leisten kann. Nun aber hilft das Otto Normalbürger mit etwas Route 66 im Blut herzlich wenig. Er möchte doch auch in den Sonnenuntergang cruisen, im Autokino im US-Car aufkreuzen oder auf dem Weg zur Arbeit gleiten statt im Kia hinzurumpeln. Günstig an Amis kommt man, wenn man den Fokus auf die Modelle der 80er und 90er Jahre erweitert. Allerdings, wer doch lieber ein Auto aus der guten alten Zeit vor den vielen Steuergeräten haben möchte, kriegt die Pony Cars und Muscle Cars der 60er und 70er Jahre oft auch in milden Versionen.

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Pontiac Firebird Formula 350 statt Trans Am, Ford Mustang statt Mustang GT. Die Autos der alten Damen, welche Florida zu ihrem Alterswohnsitz wählten.

Die auf dem Foto gezeigten Modelle verfügen beide über einen V8-Motor, allerdings ein kleineres Exemplar als es die legendären Ausführungen zu haben pflegen. Für den typischen US-Achtzylinder-Sound und das entsprechende Fahrgefühl reicht es aber mehr als genug. Eine weitere Sparmöglichkeit bietet der Umstand, dass die Ersatzteile oft einfacher und günstiger zu bekommen sind, da es sich hier um Grosserientechnik handelt ohne spezifische Performance Parts oder spezielle Innenausstattungen. Allerdings muss sich der Besitzer unter Umständen von Szeneprofis etwas belächeln lassen: „ich würde nur den 6.6 Liter nehmen“ oder „ein Mustang kann man nur mit K-Code kaufen“ etc. Also braucht ein solches Musclecar nicht nur Selbstbewusstsein gegenüber der Umwelt (welche ja den Unterschied zwischen mild und heftig nicht sieht), sondern auch innerhalb der Szene.

Wer hierfür bereit ist, wird aber zum guten Kurs viel Freude haben an seinem Schlitten, trotz etwas sanfterer Technik. Noch etwas günstiger fährt, wer zu den Sechszylindermodellen greift. Allerdings fehlt dann auch der V8, von dem viele Fans träumen. Aber auch mit einem grossvolumigen V6 oder Slant Six oder wie sie alle hiessen, kommt man gut von A nach B. Je nach Motor bieten auch diese eine schöne Klangkulisse, einfach anders als es ein klassischer V8 bieten kann.

 

 

3 Gedanken zu “Milde Pony Cars – Alternative zu teuren GT, R/T, SS oder Trans Ams?

  1. Ein wahres Wort eines lebenserfahrenen jungen Menschen 🙂
    Ich versuche möglichst nach der 80-20-Regel zu leben (80% Spass, 20 % Aufwand) – das heisst es braucht ein wenig Grips, um sich neben der Masse zu bewegen… In meinem Fall heist das ’nur‘ ein Mustang III (der dank Magnaflow-Anlage auch schön brabbelt), ’nur‘ ein Schlauchboot, ’nur‘ Weine, die nicht jeder kennt, ’nur‘ Wohnwagen statt Ferienhaus – und ich lebe sehr gut und entspannt damit. Arm ist dch, wer auf Neider angewiesen ist…
    Danke für Deine Beiträge, die mir einen langweiligen Sonntagsdienst versüssen!
    Gruss vom Zwanzigprozenter Michi

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