Den Mazda MX-5 kennt jeder Autofan, 1989 kam er, sah und siegte. Mit dem Rezept, mit welchem die Briten Roadster seit den 30er Jahren erfolgreich bauten, es aber dann leider verlernten. (ja das geht, Wissen und das Bewusstsein darum erhält sich nicht von selbst) Mittlerweile ist das Angebot an Roadstern wieder grösser, dazu zählt auch Hondas S2000. Er ist im Vergleich zum Mazda die schnelle Alternative, welche aber ebenso durch Alltagstauglichkeit und Langzeitqualität überzeugt.
Die Sitzposition ist zwar tief, das Fahrwerk hart, aber mit einigem Restkomfort versehen. Abgesehen davon würde ich den S2000 als voll alltagstauglich beschreiben. Die japanische Technik ist bewährt und funktioniert genauso zuverlässig wie in einem Civic oder Accord. Die Schaltwege sind kurz und die Getriebeabstufung passt ideal dazu. Liebenswerte Marotten welche man sonst bei Sportwagen sucht bzw. früher oft auch fand, gehen dem Honda völlig ab. Vielleicht auch sein grösster Mangel, er braucht keine Liebeszuwendungen wie eine italienische Diva, dafür fehlt ihm auch ein sprotzender Alfa-Sound. Über den 2.0 Liter Motor lässt sich aber sonst nichts Schlechtes sagen, er hat in jeder Lebenslage Kraft und konsumiert auch gemäss Spritmonitor nur einstellige Verbräuche. Nicht schlecht für 241 PS! Die Maschine wurde auch zu recht fünfmal zur „engine of the year“ in der Klasse 1.8 bis 2.0 Liter gewählt. Dazu haben ihn die strengen Kalifornier in den Status der „Ultra Low Emission Vehicles“ eingereiht. In Zeiten von Abgasskandalen sicher keine schlechte Auszeichnung. Für die langlebige Technik würde ich ihm sowieso den Stempel „umweltfreundlich“ geben.
Leider war dieser Sportwagen kein Verkaufsrenner und blieb ohne Nachfolger. Gründe hierfür sind eher im fehlenden Prestige und im Marketing zu suchen als bei handfesten technischen Gründen. Honda hat es verpasst, seine Sportwagen immer gleich zu benennen, es gab da S800, CRX, CR-Z, NSX, S2000…
Ungewöhnliches, aber gut ablesbares Cockpit, der Testwagen hat erst 32’000 Kilometer auf dem Zähler!
Hier hat es Honda begriffen und ein gutes Produkt auch edel angeschrieben; Schriftzug auf dem Schweller.
Für ein Paar reicht es allemal; der Kofferraum des S2000.
Alles logisch bedienbar, hier sind keine Lernstunden des Fahrers vor Abfahrt über abstruse Software-Ideen irgendwelcher Entwickler nötig.
Kleine Spielerei; der Motor wird über Knopfdruck gestartet.
Ergonomisch perfekt, nur beim Aussteigen mit montiertem Hardtop muss man an den eigenen Kopf denken. Aber die Beule des Autors ist schon auf dem Weg der Besserung. 🙂
Fazit: Im Vergleich zum getesteten BMW Z4, welcher sich in einer ähnlichen Klasse bewegt oder dem Mustang, einem familientauglichen Spassmobil, ist der Honda S2000 näher am BMW. Allerdings glänzt der Japaner mit deutlich besserer Verarbeitung als der BMW. Dazu sehe ich den S2000 im Gegensatz zum BMW als langstreckentauglich an, da sein Auspuff nie nervig laut wird. Dafür fehlt ihm das Prestige, dass einen BMW einfach umweht, auch wenn er in den USA gefertigt wurde. Wussten Sie, dass der S2000 das Cabriolet des Jahres 1999 war?
Den Fotowagen können Sie sich in Ihre Garage stellen, er steht zum Verkauf. SFr. 25’000.-, dafür erhält man einen Roadster im Jahreswagenzustand in einer superseltenen (und originalen!) Farbe. Mitgeliefert wird das auf den Fotos ersichtliche Hardtop. Erstzulassung war im Jahre 2008, die letzte amtliche Prüfung fand im Juli 2016 statt.
Kontakt direkt zum Besitzer: 0041/52 383 12 41 (Tösstal Garage Rikon ZH) oder per Mail: marc/punkt/rudin/ät/gmx.net
Hallo Marc,
ich besitze seit gut einem Jahr ja auch einen S2000. Der Wagen fasziniert mich jeden Tag. Die Agilität und Traktion ist für einen reinen Hecktriebler unglaublich! Ein Z4 oder 350Z wirkt dagegen wie ein Dampfschiff. Das Hochdrehen bis gegen 9000 U/min (mit dem besten vollsynthetischen, sorgfältig warmgefahrenen Öl!) macht unbeschreiblich Spass…!
Beste Grüsse, Stefan H.
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Hoi Stefan
Das wusste ich gar nicht, dass auch ein S2000 zu Deinem Fahrzeugpark gehört. Du bist eben automobil gesehen ebenfalls ein „Kosmopolit“ und versuchst gerne unterschiedliche Marken und Konzepte. Bleib dabei 🙂
Grüess
Marc
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.. yes – der steht bei mir auch auf der „bin ich schon gefahren Liste“… echt gutes Fahrgefühl!
Meiner war aber rot.. oder schwarz. Also ein ganz wichtiger Unterschied in der Außenwirkung 🙂
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definitiv, die Farbe kleidet die Autos 🙂
Ja, das Fahrgefühl bei sportlichen Hondas sagt mir durchaus auch zu 🙂
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