Mit einer Schweizer 69er Corvette durch den Westen der USA Teil 1

DRIVE! Diese 5 Buchstaben sind unserer Meinung nach die Essenz was den Besitz einer alten Corvette ausmacht.

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Das haben meine Frau Katja und ich schnell gemerkt, nachdem wir sie 2010 nach ein paar Jahren Suche endlich gefunden hatten. Ein feuerrotes 69er Convertible aus der Zeit als in USA der PS Krieg tobte. Anders als die typischen Konstruktionen verfügte die Corvette auch über ein Fahrwerk, das diese Bezeichnung wirklich verdiente. Einzelradaufhängung, 4 Scheibenbremsen, einen niedrigen Schwerpunkt und eine gute Gewichtsverteilung kombiniert mit einem butterweich zu schaltenden 4-Gang Getriebe waren damals Ingredienzen für einen echten Sportwagen. Die 350 PS unter der Fiber Glass Karosserie garantieren einen Fahrspass, den heutige Fahrzeuge irgendwie nicht mehr auf die Reihe kriegen.

Ausgedehnte Reisen durch Italien, Frankreich, Deutschland, England und Schottland mit lieben Freunden aus der Corvette Szene folgten in den Jahren danach.  Kleinere Rückschläge wie ein hochgegangener Motor, ein eingedrücktes Heck durch einen Auffahrunfall und Fahrwerksschäden motivierten dazu, das Auto Stück für Stück in einen immer besseren Zustand zu bringen, ohne gross von der Originaloptik und -Technik abzuweichen.

Anfang 2015 hatten wir die Gelegenheit, für einen Tag mit einer 64er Corvette den berühmten Mulholland Highway bei L.A. abzufahren. Dieses Erlebnis fräste sich in unser Gehirn ein und wir wussten, dass wir eines Tages so etwas in unserer eigenen Corvette machen wollten. Eine kleine berufliche Änderung schuf dann per Zufall die Voraussetzung, dass wir für 2016 ein über 4wöchiges Zeitfenster bekamen. Jetzt oder nie – wir fingen an zu planen.

Dass es eine Wahnsinnsidee (im negativen wie im positiven Sinn) sein würde, war uns schnell klar. Es sollte eine Rundreise durch die spektakulärsten Gegenden der USA werden. Start und Ziel Los Angeles, dazwischen 4500 Meilen «Blacktop» die uns durch die Mojave Wüste, Las Vegas, Salt Lake City, Yellowstone Park, Seattle und den Highway One runter über San Francisco zurück nach L.A. führen sollten.

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Leider ist es kein Gerücht, dass man nicht einfach so sein Auto aus der Schweiz auf ein Schiff laden kann, um dann in USA ein bisschen rumzucruisen. Es gab bürokratische Hürden, an die wir logischerweise überhaupt nicht gedacht hatten. Wir reden nicht nur von endlosen Formularen die ausgefüllt werden mussten. Die grösste Herausforderung war die Versicherung in USA. Schweizer (und europäische) Autoversicherer decken nur für Fahrten innerhalb von Europa. Um in USA Versicherungsschutz zu haben, mussten wir eine US Firma finden die das anbietet. Hört sich einfach an? Es gibt genau zwei, schlussendlich sogar nur einen Anbieter der bereit war, ein klassisches Fahrzeug zu versichern, dessen Halter weder US Bürger war, noch eine US Niederlassung hatte. Ursprünglich hätten wir sogar nur eine limitierte Haftpflichtversicherung bekommen und nur nach langen Gesprächen und einem Wertgutachten wurde uns auch eine Kaskoversicherung gewährt.

Ende November 2015 der erste Meilenstein: Wir fuhren unsere Corvette nach Bremerhaven, von wo aus sie auf ein RoRo (Roll-on-roll-off)  Schiff verladen wurde. Selbstverständlich hatten wir das Vergnügen, auf dem Weg in den Norden in einen dicken Schneesturm zu geraten.

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Fortsetzung folgt!

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Verfasser und Eigner der Bildrechte ist Martin Bernoulli, Zug.

4 Gedanken zu “Mit einer Schweizer 69er Corvette durch den Westen der USA Teil 1

  1. Tolle Fotos! Wer kann in der alten Welt schon von sich behaupten mit seinem eigenen Auto vor der Golden Gate Bridge geparkt zu haben? 🙂 Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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    • Danke. Die Fotos waren ein wichtiger Teil der Reise. Es sollte mehr sein, als nur ein paar iPhone Schnappschüsse und das ist uns hoffentlich gelungen. Teil 2 und 3 ist geschrieben und sollte bald veröffentlicht werden.

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