Spätenstens im Frühjahr wenn die ersten Sonnenstrahlen hervorkommen, ist es Zeit sich über das Ziel für den nächsten Jahresurlaub Gedanken zu machen. Auf unserer Balkanreise haben wir bereits Station in Kroatien und Bosnien-Herzegowina gemacht. Als nächstes stand Montenegro auf dem Programm. Mein persönlicher Favorit hat neben Landschaft, kulinarischen Köstlichkeiten auch Besonderheiten, wie das Eisenbahndepot von Podgorica zu bieten. Eisenbahnliebhaber kommen dort voll auf ihre Kosten.

Kurz hinter dem Grenzübergang empfängt Montenegro seine Besucher mit einem tollen Blick in die Schlucht der Piva.

Überhaupt war der Empfang an der Grenze äußerst freundlich. Zwar sind für Ausländer 10€ Straßennutzungsgebühren zu entrichten, aber der Beamte hatte dafür noch ein paar touristische Hinweise gratis auf Lager.

Generell ist der Norden Montenegros von vielen wunderschönen Schuchten durchzogen, die sich zum Raften bestens eignen.

Da unser Tagesziel im Wintersportort Žabljak lag, mussten wir das Tal der Piva verlassen und erreichten nach wenigen Kilometern ein Hochplateau…

Wo die Flagge des ehemaligen Jugoslawiens wehte, gab es einen hervorragenden Kaffee. Überhaupt sind die kleinen Kioske und Restaurants am Straßenrand immer wieder einen Stopp wert.

Diese Karossen taugten nur noch als Spielplatz für große Jungs. Offensichtlich fand man Gefallen an Limousinen ohne Dach.

Ein Paradabeispiel sozialistischer Baukunst. Das größte Hotel in Žabljak verströmte den Charme vergangener Tage. Leider hat die Bausubstanz stark gelitten und man darf sich von bröckelnden Betonpfeilern nicht verunsichern lassen.

Auch im Sommer wird den Besuchern einiges geboten. Wenn nicht gerade einmal wieder der Strom ausfällt.

Der Nationalpark Durmitor bietet nicht nur landschaftliche Attraktionen. Auch die Fahrzeuge der Parkverwaltung können sich sehen lassen und würden so manches Museum aufwerten.

Dem Holztransporter sieht man seine Jahrzehnte im Forst an. Schrott ist er deswegen noch lange nicht.

Nur wenige Kilometer von Žabljak gelegen, ist der schwarze See ein beliebtes Wanderziel. Obwohl keine hochalpinen Fähigkeiten erforderlich sind, sollte man die Umrundung nicht unterschätzen.

Einen besonderen Superlativ kann die Taraschlucht für sich reklamieren. Mit rund 1.300m ist sie nach dem Grand Canyon die zweittiefste Schlucht der Erde. Wer will kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad bis hinunter ins Tal fahren.

An einer weniger tiefen Stelle spannt sich die berühmte Tara Brücke in mehreren Bögen über die Schlucht.

Der Blick von hier in das türkisblaue Wasser fällt nicht unspektakulärer aus als kurz hinter der Grenze.

Etwas mulmig wurde uns schon als mehrere 40 Tonner über die Brücke fuhren. Sie ist eine der wichtigsten Verbindungen ins Hinterland und weiter nach Serbien.

Auf der Straße nach Mojkovac fielen uns mehrere verwahloste Landrover auf, die natürlich näher untersucht werden mussten.

Bei genauerer Betrachtung zeigte sich keiner der Engländer mehr im funktionsbereiten Zustand. Entweder fehlen Motoren, Getriebe oder Achsen – oder es waren festeingebaute Holzöfen installiert.

Letztendlich lieferte dieser Aufkleber die Erklärung für die Landy-Ansammlung. Der Besitzer war Teilnehmer der Camel Trophy 1990 gewesen und konnte sich einfach nicht von seinen Schätzchen trennen.

Ein Foto, wie es in Bayern in den frühen 80er Jahren entstanden sein könnte. Ein Triebwagen einer Reparaturmannschaft ist auf dem Weg zurück ins Depot begleitet von einem T3 Transporter.

Am nördlichen Stadrand von Podgorica befand sich das Eisenbahndepot. Aber nicht, wie wir es gewohnt sind abgesperrt, sondern mehr oder minder legal für jedermann zugänglich.

Der Schein trügt. Auch wenn viel rollendes Matrial nur noch Schrottwert hatte, wird hier der montenigrinische Eisenbahnverkehr abgewickelt.

Nicht verschwiegen werden soll, dass durchaus auch ein beträchtlicher Teil des Fuhrparks noch in brauchbarem Zustand war, wenn wir mal von unseren gewohnten mitteleuropäischen Maßstäben abweichen.

Bei Virpazar warten Ausflugsboote darauf ahnungslose Touristen zu überhöhten Preisen mit auf eine Tour über den Skutarisee zu nehmen. Aber wo findet man keine Tourifallen? 😉

Was die ortsansässigen Fischer in den Wahnsinn treibt, ist für Besucher nett anzusehen. Die große Population an Kormoranen plündert angeblich die Fischbestände.

Das Grand Hotel in der ehemaligen Hauptstadt Cetinje zieht auch heute noch die Besservedienenden an.

Im Inneren bietet das Grand Hotel die ganze Palette, die ein modernes Tagungshotel einfach braucht. Konferenzraum mit Kabinen für die Dolmetscher.

Gleichzeitig ist es aber auch eine Zeitmaschine zurück in Titos Jugoslawien. In der Lobby könnte etwas mehr Betrieb sein.

Motorsport wird auch in Montenegro betrieben. Mangels geeigneter Rennstrecken sind Bergrennen sehr beliebt.

Im Lovcen Gebirge liegt das Mausoleum des Fürstbischofs Njegoš von Montenegro und bedeutsamen Dichters. Von hier aus hat man einen Blicküber fast das gesamte Land. Von der Adriaküste bis ins Hinterland mit den namensgebenden schwarzen Bergen.

Der ehemalige Marinestützpunkt in Tivat ist heute ein fast schon mondäner Urlaubsort geworden. Ein Flughafen darf da nicht fehlen.

Ganz in der Nähe eröffnet sich aus dem Lovcen Gebirge ein fantstischer Blick in die Bucht von Kotor, dem zweiten größeren Ort, der viele Wassersportler anzieht.
Bei einem Besuch in Montenegro darf eines nicht fehlen. Das Njeguski Steak. Eine wirklich leckere Variante eines Cordon Bleu.
Im letzten Teil der Balkanreise werden wir weitere kulinarische Höhepunkte entlang der kroatischen Adriaküste erleben.
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