Wo sind sie hin, die schönen Reisecoupés? Immer mehr Hersteller liessen die Produktion ihrer grossen Coupés auslaufen, SUVs wünsche der Kunde oder wenn’s unpraktisch sein muss, dann bitte richtig, zweitürig mit abnehmbaren Dach, soll cooler wirken so ein Cabrio. Da fielen die eleganten, schnellen Coupés der schon etwas länger jungen DINKS (doppel income no kids) durch die Maschen. Die Nachfrage wurde immer kleiner, da die heutigen DINKS ja zweimal im Jahr auch noch ihr E-Bike transportieren möchten und sie oft auch im Laufe der Zeit aus unerklärlichen Gründen eine starke, nicht auskurierte Verstauchung ihres Geschmackgefühls erleiden mussten. Daher fährt diese Zielgruppe jetzt oft SUV und/oder Cabrio. Das Cabrio kann ja nun wieder nicht alleine als Auto dienen, denken Sie nur an die Winter… Zurück zum Coupé, früher boten einige Hersteller gut motorisierte Reisecoupés; Audi das Coupé GT 5E, später auch mit V6 im Nachfolger, BMW eine halbe Klasse darüber das 6er Coupé, General Motors sowohl den Camaro als auch den Firebird, Mercedes den C123, Opel den Monza und Ford den Capri der mit grösserem V6 durchaus als Gran Turismo Coupé mitspielen konnte. Ein verhältnismässig kleiner Player war Alfa, welcher in diesen Markt den GTV einbrachte um sich auch ein paar gutverdienende Kunden zu sichern. Mit einem besonderen Schmankerl wollte man den fahrspassorientierten Teil dieser Kundschaft ansprechen; Dank des Transaxle-Getriebes bot der heckgetriebene Alfa eine ideale Gewichtsverteilung für schnelle Kurvenfahrten. Heute darf ich Ihnen sogar einen GTV6 2.5 präsentieren, sprich den GTV mit alfaeigenem V6-Triebwerk.
Der GTV ist nicht üppig geschnitten, gerade so gross um ein für diese Wagenklasse angenehmes Raumgefühl zu erhalten, er bleibt aber schlank und flink für kleine Strassen. Hier wirkt selbst ein früher 928 schon deutlich behäbiger. Im Innenraum empfängt die Passagiere angenehmes Velours in hellen Farben, die Ergonomie ist angenehm, das Lenkrad mit seinem heute ungewohnten Holzkranz reizt zur Spritztour.
Auch die Mitfahrer der hinteren Reihe sitzen bequem und werden vorallem mit viel Tageslicht gesegnet. Kein Vergleich zum 928 (eng) oder Audi A5 Coupé (dunkel).
Zu zweit zwei Wochen in die Toskana? Kein Thema, selbst zu viert ein verlängertes Wochenende ins Südtirol macht der Kofferraum mit.
Die Form ist eigenwillig, mir gefiel sie schon als Kind, wie geht’s Ihnen?
Nun aber zum Fahreindruck; Kurz gesagt, der hält, was die Form verspricht. Ein gut schaltbares Getriebe, ein kräftiger und mit zunehmender Drehzahl immer wie sportlicher klingender Motor machen richtig Laune. Das Fahrgefühl ist knackig aber doch nicht zu hart, ich war wirklich begeistert und hoffe mal auf eine längere Tour mit diesem Wagen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten; die Motoren möchten gerne sanft warm und kalt gefahren werden, die Ersatzteillage ist beim Käfer rosiger. Mit solchen Rahmenbedingungen leben viele Oldtimerfahrer, der Vollständigkeit halber möchte ich sie aber nicht unerwähnt lassen.
War toll zu sehen, dass es auch die Kinder auf der Rückbank gemütlich hatten 😁
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Du sagst es, ein richtig gemütlicher Wagen, der Gemütlichkeit kommt die helle Innenraumgestaltung natürlich zusätzlich entgegen.
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Danke für den Bericht! Eines der schönsten Autos überhaupt – auch das Heck hat mir schon immer gefallen. Seinerzeit in den Achtzigern definitiv ein Ojekt der Begierde. Klar hätte es damals ein V6 sein müssen – heute hätte man sicher auch am Zweiliter Freude.
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Ich verstehe Dich gut, mit 20 gab’s für mich auch nur den grössten Motor, mit zunehmendem Alter wird man offener und toleranter 🙂
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