Wieder mal etwas Politik, aber versprochen, es bleibt ein kurzer Beitrag. Die neueste Idee: Wer Assistenzsysteme wie z.B. einen Notbremsassistenten spazieren fährt, soll weniger Strassenverkehrsabgaben zahlen. Hier meine persönliche Meinung, warum das schlicht falsch ist.
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Strassenverkehrssteuern sind dazu da, den Unterhalt und Ausbau der Strassen zu finanzieren und sie sicherer zu machen. Daran muss sich jeder Verkehrsteilnehmer beteiligen je nach Grösse seines Fahrzeuges. Genauso sollen auch Elektrofahrzeuge ihren Teil dazu beitragen.
- Nicht der Geldbeutel des Fahrers darf entscheiden wie hoch seine Strassenabgaben sind, vermag er kein neues Auto zu kaufen kann er trotzdem ein vorzüglicher Fahrer sein. Das ist sozial.
- Assistenzsysteme sind grundsätzlich zu begrüssen, leider werden sie gerne falsch verstanden. Sie erhöhen nicht die fahrerischen Möglichkeiten wie z.B. Kurvengeschwindigkeiten des Autos sondern verbessern „lediglich“ die Chance in brenzligen Situationen richtig zu reagieren und „nochmals davon zu kommen“.
- Müssen Autos wieder übersichtlicher werden und die Geschwindigkeit muss wieder erlebbar werden. Die heutigen Geschosse können vor allem schnell geradeaus fahren, die effektive Geschwindigkeit wird aber nicht mehr wirklich realisiert dank guter Dämmung etc. Alte Fahrzeuge sind deutlich übersichtlicher, 100km/h fühlen sich bereits zügig an. Trotzdem bekommen sie keine Steuererleichterungen, auch wenn beides zum vorsichtigeren Fahren tendieren lässt.
- Es gibt legale und illegale Reifen, das wird aber einzig über das Profil entschieden. Wer mit einem alten Reifen oder gar einem China-Pneu unterwegs ist, ist ein grösseres Risiko als der Käufer von bewährten Markenreifen, welcher er auch regelmässig ersetzt. Auch das gibt keine Gutschrift bei den Steuern.
- Falsche Notbremsungen von Notbremsassistenten können nicht ausgeschlossen werden, das muss nicht noch belohnt werden.
- Es wäre zu begrüssen, wenn es wieder richtige Wettbewerbe gäbe (z.B. von Auto-Zeitschriften ausgerichtet) welche den/die beste Fahrer/in suchen. Natürlich müssen die Kriterien auf sicherem Fahren begründet sein. (solche Witzfiguren machen aber so etwas nur zunichte)
Der Autor befürwortet die technischen Neuerungen und fährt selber einen Neuwagen mit Notbremsassistenten sowie Oldtimer.
Marc, zu Punkt 2
Meine Meinung nach Zitat :
„… sondern verbessern „lediglich“ die Chance in brenzligen Situationen richtig zu reagieren und „nochmals davon zu kommen“.
Genau da liegt das Problem. Je mehr die Autohersteller mit allerlei Helferlein im Auto werden, wird es eben genau Leute geben die das Potential der Helferlein voll ausschöpfen uns wenns Kracht ist eben der Hersteller schuld am Unfall und nicht mehr der „bekloppte“ am Lenkrad der meinte er müsse die Grenzen überschreiten.
Es ist heute mittlerweile gang und gäbe, leider, dass neue Autos mit Parkautomatik auf den Markt geworfen werden. Die, weiss ich wie viele, elektronischen Helferlein übernehmen das Denken vom Fahrer. Muss man dann sein neustes „Spielzeug“ mal in Service geben und man bekommt ein hässliches, altes Auto ohne jegliche Helferlein steht man(n) oder Frau dann da wie der Ochse am Berg.
In meinen Augen sind die Helferlein zwar gut, aber viele Autofahrer überlassen heutzutage das Denken genau diesen Helferlein anstelle sein eigense Hirn vor dem Motor zu starten.
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Hoi Mike
Da bin ich absolut bei Dir! Viele Fahrer fahren viele Kilometer ohne es wirklich zu können. Das geht solange gut, bis mal das Popometer gefragt wäre…
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Guter Beitrag, danke dafür. Ich kann der Meinung des Autors über die Unlogik solcher Pläne nur beipflichten. Was ich ergänzen möchte: den gleichen Trend kann man derzeit stark in DE bei Autoversicherungen erkennen. Wer Assistenzsysteme hat, gilt als besserer Fahrer und bekommt einen Bonus, bzw. niedrigere Beiträge. Ebenso gelockt wird, wer sich zudem per App oder durch Fahrzeugsysteme permanent überwachen lässt und zulässt, dass aus diesen Daten Bewegungs- und Verhaltensprofile erstellt werden. Die lassen sich prima verkaufen und damit zusätzlich Geld verdienen. Natürlich alles vollkommen anonym…bis zum nächsten Hack.
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Du sagst es. Wem die Datensammlung nützt ist (diplomatisch ausgedrückt) unklar, wem es schadet hingegen eindeutig, dem Konsumenten.
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