Über das Miteinander im Strassenverkehr wird viel geschrieben. Dass der Autofahrer mehrheitlich innerorts Rücksicht nehmen soll auf unerfahrene Schüler oder ältere Mitmenschen. Dass das Fahrrad schwächer ist als das Auto und daher der Autofahrer auch mal auf sein Recht verzichten soll. Soweit so gut, ich denke das ist den meisten Lesern klar. Hier braucht es die Freunde und Helfer meistens nur für die uneinsichtigen bzw. unaufmerksamen Lenker. Wie weit aber geht die Hilfsbereitschaft?
-Halten Sie an wenn jemand am Strassenrand offensichtlich Hilfe benötigt bei einer Panne?
-Oder wenn ein Unfall stattfand, Sie zwar kein Zeuge sind, aber sich noch niemand um die Sicherung der Unfallstelle kümmert und/oder für das Aufbieten von Polizei/Sanität?
-Wenn Sie im Ausland einen Landsmann (mit dem Sie die gleiche Sprache sprechen und ihm damit eventuell helfen können) am Strassenrand mit Panne/Unfall sehen?
-Wenn Sie, wie im Artikel beschrieben, Bremsspuren ins „Abseits“ entdecken?
Diese Diskussion soll nicht mit dem Moralfinger geführt werden. Es wäre spannend, hier verschiedene Meinungen und Ansichten im Kommentarfeld zu lesen.
Der untenstehende Artikel stammt aus einem ADAC Heft von 1977 und zeigt einen besonders engagierten Fahrer.
Ich gebe Victor recht. Ich glaube viele Leute sind einfach verunsichert und verängstigt, dadurch das zum Teil leider heute mit fiktiven Pannen versucht wird andere zu erleichtern. Was sicher auch noch überwiegt ist, dass manche an einer Unfallstelle nicht anhalten, weil Sie Angst haben etwas falsch zu machen und dadurch noch mehr Schaden anzurichten. Über dieses Phänomen gibt es mittlerweile auch Studien. Ich schaue mir die Leute vorher an und versuche Sie einzuschätzen.
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Stimmt, von der Studie hab ich auch gelesen. Dabei ist oft schon wichtig, dass man Folgeunfälle verhindert mit Aufstellen von Pannendreiecken etc.
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Notruf per Handy mach es schonmal viel einfacher.
Anhalten und bei Pannen oder (scheinbaren) Unfällen zu helfen oder gar Hilfe am Menschen zu leisten wäre mir mittlerweile an vielen Stellen – vor allem an solchen, an denen die Übersicht fehlt – zu riskant, dabei überfallen/ausgeraubt/bestohlen zu werden. Vor allem nachts. Schöne Zustände mittlerweile…..
Ich habe schon oft auf Autobahnen oder Landstraßen zur Pannenhilfe angehalten, aber nur wenn ich Auto und Fahrer sehen und auf einen Blick einschätzen kann.
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Das ist in der Tat ein spannendes Thema! Immer mehr Menschen fahren nach meinen persönlichen Erfahrungen an Unfallstellen vorüber. Statt anzuhalten und Unterstützung anzubieten scheint es immer wieder viel wichtiger gerade noch rechtzeitig das Handy aus dem Beifahrerfenster zu halten und schnell ein Video zu schneiden. Während man an der Unfallstelle vorüber fährt. Aber wie dem auch sei: ich denke in der heutigen Zeit ist es viel, viel einfacher geworden zu helfen. Während die gezeigten „Straßenkavalieren“ damals nur entscheiden konnten „anhalten“ oder „bis zur nächsten Telefonzelle fahren“, gibt es heute eine neue, sichere Option: Handy in die Hand nehmen und den Notruf wählen. Damit macht man im Zweifelsfall nie etwas verkehrt. Solange man das nicht vorsätzlich ohne Anlass macht. Lieber einmal zu viel den Notruf gerufen, wenn man sich z.B. selbst nicht im Dunkeln die Situation zutraut, als tatenlos vorbei zu fahren.
Und um die aufgeworfenen Fragen zu beantworten: ja, ich würde anhalten. Allerdings sollte man gerade auch an Autobahnen immer auf den Eigenschutz achten und beispielsweise nur dort halten, wo es wirklich Sinn macht / möglich ist. Man darf nie sich selbst und auch die anderen Verkehrsteilnehmer vergessen und gefährden!
Viele Grüße,
Mario
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Hallo Mario
Sehr guter Punkt mit der Autobahn, den hab ich gar nicht bedacht. Ich hatte immer die gezeigte Landstrasse vor Augen.
Du sagst es, die mobile Kommunikation hat so vieles vereinfacht, auch das Helfen!
schönes WE
Marc
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