Schon von weit her sichtbar ladet das moderne Hymer-Museumsgebäude in Bad Waldsee zum Besuche ein. Ein Museum, welches das Automobil und das Reisen vereint ist für autosleben natürlich unbedingt entdeckenswert. Wie hat man die Camping-Thematik in einem modernen Museum umgesetzt? Ist das spannend, ein paar alte Wohnmobile und Caravans zu besichtigen?
Bildquelle: Erwin Hymer Museum
Nun denn, lassen wir Bilder sprechen, ein Bild sagt bekanntermassen mehr als tausend Worte:
Ob historische Gespanne…
…alte Camper…
…oder Autos mit Zeltaufbau, die Hymersammlung ist umfassend.
Diese Ausstellungsstücke welche sich fast alle in gutem bis sehr gutem Zustand* befinden, (keine Selbstverständlichkeit in Museen!) stehen nicht einfach willkürlich herum. Und damit kommen wir zum Thema Ausstellungsgestaltung. Diese wurde hier clever und mit einem Blick aufs Detail entworfen. Man merkt, dass hier campingbegeisterte Leute dahinter stehen. Die ganze Ausstellung ist durch eine Strasse erschlossen und führt an verschiedenen Themenbereichen vorbei.
*Das einzige „verbrauchte“ Exemplar ist ein VW Bus welcher schon Indien und Afghanistan sah, das darf man dem alten treuen Kerl auch ansehen. 🙂
Man kommt ins Italien der 50er Jahre, nach Indien, in die USA, nach Marokko, an den französischen Atlantik, an die Ostseeküste der „Zone“, sowie in den hohen Norden. In jeder Themenlandschaft können sich Besucher auch vor eine typischen Kulisse hinstellen und Photos von sich machen. Diese kann man sich per Mail nach Hause schicken lassen. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, kann man sich in den USA als Kuhjunge oder als Indianer verkleiden, in Italien als „ragazza italiana“ oder in Indien mit Tüchern umhüllen. Die Sache macht wirklich Spass! 🙂 Ebenfalls steht bei diesen Themenbereichen ein „Zelt“, in welchem man die Gegend mit allen Sinnen erleben kann. Legen Sie sich doch mal in eine Strandliege in Cesenatico 1955 und lauschen Sie dem bunten und lauten Treiben. Es werden Gelati feil geboten, das Meer rauscht, Kinder spielen, man hört Autos fahren… Ich habe mich noch in keinem Museum so gut erholt!
Italia
Marokko
Als Zugfahrzeug eines Airstream-Wohnwagens macht so ein halb-pinker Ford Edsel doch was her.
Bayrisch reisen mit V8
Wer dabei Hunger verspürt ist hier am richtigen Ort. Die Speisekarte des hauseigenen Restaurants widerspiegelt dieselben Themenbereiche wie in der Ausstellung. Und das ganze ist dazu noch richtig lecker. Sogar so schmackhaft, dass ich mich dazu hinreissen lasse zu sagen, das ist ein kulinarischer Tip im Ländle.
Im Sommer gibt es ein grosses Campertreffen und auch unter dem Jahr lohnt es sich, öfters mal die Homepage des Museums aufzurufen. Es gibt immer mal wieder Sonderausstellungen. Zu erreichen ist das Hymer-Museum über die B30. Als Tagesausflug von Ulm, München, Augsburg oder vom Bodensee aus kein Thema. Ich würde mit mindestens 3 Stunden Besuchszeit rechnen, wer noch essen möchte, den Shop besuchen etc. mit deutlich mehr. Viel Vergnügen! 🙂
Bildquelle: Erwin Hymer Museum