Im heutigen Beitrag werden Sie erneut bespamt, nein, das Wort gab es damals noch nicht. Was war das für eine schöne Welt 1971! Aber die Werbebranche boomte auf Ihre Art, Werbephotographen, Zeichner, Texter, Drucker… heute in dieser Art meist verschwundene Künste und Berufsgruppen.
Die neue StVO wurde auf diesem Blog bereits vorgestellt, ich hoffe, Sie halten sich daran! 🙂 Wie wärs mal wieder mit einer Kur in der Tschechoslowakei?
Wer kennt ihn noch, den französischen Chrysler? Vielleicht eher, wenn man damals auch haltbarere amerikanische Technik verwendet hätte?
Früher selten und begehrenswert für Jungs jeden Alters, heute noch seltener und noch begehrenswerter!
So ein ADAC-Heft bietet ja bis heute Informationen querbeet von Autos, Sicherheit auf den Strassen, Testberichten, Reisetips und Camping. Besonders auch die Kleinanzeigen sind aus heutiger Sicht ganz spannend. Analog wie im Originalheft, lasse ich diese zwischendurch einfliessen.
Welcher deutsche Direktor im 280SE 3.5, oder Mitglied der Geschäftsleitung im Ford 26M hat diese Erholung um die Manager-Krankheit zu verhindern nicht nötig? Das Tessin ist heute ein Oldtimerparadies, so ganz nebenbei.
Heute in Deutschland zum Buhmann erklärt, vergisst man, was Ungarn alles zu bieten hat: Budapest, Plattensee, Puszta, die Donau…
Selbstbewusste Anzeige von Citroën für den neuen GS. Und wie heute, TOTAL darf in die Zitrone wird dem geneigten Käufer ans Herz gelegt.
Ob es noch Neophan-Gläser gibt weiss ich leider nicht, auf jeden Fall ist das alte „Halt“ Schild leider Geschichte.
Mit dem Jumbo nach Mallorca? Na hörense mal, da wird Herr Krause, unser Nachbar, aber staunen! So viel Geld wie heute hat der Mittelstand 1971 noch nicht zur Verfügung, Flugreisen im Jumbo gehören dazu noch nicht zu den billigen Vergnügen, vorallem nicht wenn das Ziel dann doch N.Y. heissen sollte.
Wenns etwas günstiger sein soll, der eiserne Vorhang kann für Wessis auch beseite geschoben werden. Dass in Rumänien 200 Liter und in Jugoslawien 150 Liter Sprit dabei sind, ist sicher bemerkenswert. Obs an der schlechten Qualität lag? Wie war der Super zu beziehen? Wer weiss mehr?
Neben vielen Werbungen gibts natürlich auch redaktionelle Beiträge, unter anderen zu der Gummidichtung mit Reisverschluss.
Heute wissen wir es besser auch wenn die Industrie uns die PS ausreden wollte, das Volk blieb standhaft dabei. 🙂
Nacht-Tank-Box in der DDR…
Ein Versuchsbau der Bundespost
Eine Umfrage unter den Lesern der ADAC-Zeitschrift sollte zeigen, wie sich der moderne Fahrer der anbrechenden 70er Jahre ein Cockpit wünscht. Ich als verwöhnter Jahrgang 82 wünschte mir noch einen Drehzahlmesser obendrauf. 🙂 Ein erboster Leserbriefschreiber zeigte sich erzürnt über derartige „Vereinheitlichungen“. Schliesslich vergesse man dabei die Schwerbeschädigten aus dem Krieg, diese fänden je nach Beeinträchtigung aktuell ein breiteres Angebotsfeld. Wenn aber alle Autos gleich zu bedienen seien, müsse je nach dem für teures Geld umgebaut und angepasst werden. Andere Zeiten, andere Themen in den Zeitschriften.
Es folgen nun alle VW K70 Werbungen dieses Heftes, man hat sich den Auftritt der NSU-Entwicklung vor der Kundschaftt einiges kosten lassen.
Überzeugt? Leider waren das die damaligen potentiellen Käufer nicht und der K70 wurde kein Erfolg. Erst der Passat brachte einer VW Limousine mit Frontantrieb den Durchbruch.
Hamse ma 2 Maak? Mindestens mal Freiheit und Abenteuer schmecken! Keine Bedenkensammlung verunstaltet die Zigarettenwerbung, wir sind noch genug reif um selbst zu denken…
Admiral und Diplomat, das waren noch Zeiten als Opel mit Mercedes in einer Liga spielte. Auch wenn die Opel noch etwas mehr Amerika und Abenteuer, die Mercedes aber mehr Bodenständigkeit und Beständigkeit vermittelten.
Soviel heile Welt vermögen heutige Werbungen fast nicht mehr zu transportieren. Dazu war Camping damals ein richtiger Trend, auch heute noch sind viele Dauerplätze mit solchen Fahrzeugen aus dieser Zeit belegt.
Auch Knaus beweist, Camping zählt nicht mehr zur „low-budget“ Ferienklasse, zumindest nicht mehr die neuen Wohnanhänger.
Oldtimerrestauroren und Besitzer lieben es, die „huschhusch“-Reparaturen der 70er Jahre… Aber man sieht, das Thema Rost war eben wirklich ein dominierendes Thema selbst nach wenigen Jahren Fahrzeugalter.
Nun noch ein paar Tips und Kniffe aus dem damaligen Kraftfahrzeughalter-Alltag:
Heute eine Selbstverständlichkeit; wenn das Licht oder andere Verbraucher eingeschalten bleiben und man den Zündschlüssel zieht und die Fahrertür öffnet, ertönt ein Warnton. Früher musste man noch selbst seine grauen Hirnzellen anstrengen oder folgendes zulegen:
Suchen Sie noch nach einem typischen 70er Jahre-Zubehör? Voilà!
Zum Schluss noch dies: Untenstehende Tankquittung fand ich im besagten Heft und möchte Sie Ihnen nicht vorenthalten. Weitere Werbeartikel werden folgen.
Die in den Reisepreis inkludierten Spritmengen sind im damals im Ostblock kontingentierten Kraftstoff begründet. Man konnte auch über den ADAC vor Reisebeginn „Benzingutscheine“ kaufen. Ob auhc für Diesel nötig, weiß ich leider nicht.
LikeLike
Danke für den Hinweis!
LikeLike
Die Idee mit den Zeitungsausschnitte finde ich ganz toll da vergißt man gleich das man an einen PC sitzt:-)
LikeLike
Danke 🙂
Mein Anliegen war, meine Begeisterung über die alten Hefte teilen zu können. Klar sind die Werbungen der Aufmacher, aber die redaktionellen Beiträge haben auch Fleisch am Knochen. Mit solcher Lektüre verstehe ich die alten Autos und ihr Umfeld in welchem sie entstanden immer besser. Gute Fahrt!
LikeLike