Mitten in der Lehrabschlussprüfung im Jahre 2001 flog ich mit meinem Onkel zum kurzen Durchatmen ein verlängertes Wochenende nach Dubrovnik. Kroatien kannte ich bis anhin nur von Reisen im Norden des Landes, nun wollten wir endlich das vielgerühmte Dubrovnik kennenlernen.
Zastava „Fico“, der Fiat 600 Nachbau hier in der limited Race Edition 😉
Man entschuldige bitte die sehr mässige Qualität der Photos, 2001 war die Anfangszeit der Digitalphotographie…
Mit diesem Propellerflugzeug ging es nach Zagreb, dort hatten wir gut 3 Stunden Aufenthalt. Da Zagreb ein Provinzflughafen ist, verbrachten wir diese Zeit im einzigen Restauracija sowie im Park vor dem Flugplatz. Danach ging es mit einem Airbus weiter nach Dubrovnik und von diesem Flugplatz aus mit dem Hotelbus ins Hotel Astarea in Mlini. Das Betreten dieses Schuppens gleicht einer Zeitreise in die 70er Jahre als die Biedermanns mit ihrem neuen Mercedes /8 200 vollbeladen mit Kind und Kegel an die jugoslawische Adria in den Urlaub fuhren.
Der Hotelstrand, wie meist in HR handelt es sich um einen Kiesstrand. Für mich persönlich kein Nachteil.
Krieg und Frieden waren damals noch ganz nah beieinander, zerschossenes Grillrestaurant in Mlini
Man beachte den ollen 911 mit schwarzen „Taferln“
Vor den historischen Stadtmauern von Dubrovnik, die Policija fährt E30.
Schon 2011 war die Altstadt Dubrovniks zumindest vordergründig bereits wieder saniert.
-> http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Muzej_DR-crop.JPG
Youngtimer, soweit das Auge reicht. Leider mittlerweile durch geleaste Neuwagen ersetzt, auch hier gilt mittlerweile, dass man sich gerne mit seiner Kreditwürdigkeit schmückt statt mit dem was man sich wirklich leisten kann.
Umfahrungsstrasse der Altstadt, war früher wohl mal eine Art Burggraben
Unser Mietwagen, Daewoo Tico, den bekam ich damals mit 18 Jahren schon und er kostete für 3 Tage nur 100 DM.
Südlich des Flughafens Richtung Montenegro auf einer Nebenstrasse, die Schrottautos schienen als Deckung während eines Gefechtes gedient zu haben. Was erkennen Sie alles für Autos?
Schön, aber leider 2001 noch vermint.
Mit dem Rennzastava wären diese schmalen Kurven sicher ein Genuss, wenn auch Schwerarbeit was Lenken und Kuppeln anbetrifft.
Unser erster Ausflug nach Bosnien führt uns in die serbische Stadt Trebinje oberhalb Dubrovnik, fast unzerstört bietet diese Stadt einen starken Kontrast. Früher gab es von hier eine Bahnlinie runter nach Dubrovnik, diesen Spuren folgten wir in einer späteren Reise, welche demnächst auch hier „aufgearbeitet“ wird.
Strasse von Trebinje hoch zur Grenze nach Serbien/Montenegro
Leider liess man uns nicht herein, wir hatten nur unsere Identitätskarten dabei und die Pässe im Hotel gelassen. Mit 18 macht man noch Fehler, welche sich mit der Jugend entschuldigen lassen. 😉 Die Zollbeamten bedauerten aber aufrichtig, dass wir nicht ihr schönes Land besuchen können. Damals waren Touristen Mangelware, erst recht am Grenzübergang BiH-YU.
Abends zurück in Mlini, hier mein mindestens so reisefreudiger Onkel wie ich 🙂
Am nächsten Tag beschliessen wir eine Riesentour zu machen; Dubrovnik – Neretvadelta – Mostar – ostwärts nach Montenegro und via Bucht von Kotor zurück.
Neretvadelta, die hier am Strassenrand feilgebotenen Früchte sind eine Empfehlung wert!
Mostar
Stari grad – Altstadt
Stari Most, die berühmte Brücke von Mostar aus dem Mittelalter wurde im Balkankrieg kurzerhand „entfernt“. Die EU hat die Rekonstruktion finanziert.
Vorher -> http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Stari_Most22.jpg
Happy End -> http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.839040.1356049388/640×360/bruecke-mostar.jpg
Entbeinter Käfer in der Altstadt…
Die bosnischen Restauracijas sind meistens lecker, den „bosnisch Kaffee“ mit seinen dazu gereichten Süssigkeiten darf man nicht verpassen.
Wir verlassen Mostar Richtung Osten und durchqueren eine sehr dünn besiedelte Gegend, welche genauso gut auch in Utah sein könnte; wären da keine gelb-rostigen ex-jugoslawischen Leitplanken und kyrillische Ortsschilder. Diese wurden bevorzugt entfernt, durchschossen und/oder verdreht…
Dieses Mal kommen wir gut nach (dem damaligen) Serbien&Montenegro und finden eine wohl mal geplante Strecke runter zum Meer. Die Tunnels waren in den Fels gehauen, aber einer musste zu Fuss vorgehen und die gröbsten Trümmer zur Seite räumen. Vermutlich kamen der Krieg oder die daraus resultierende klamme Staatskasse dazwischen.
Achja, der letzte Tunnel hat dann noch gefehlt… In Sichtweite des Meeres Kommmando zurück und auf eine in der Karte verzeichnete Strasse 🙂
Bucht von Kotor, mehr dazu in zukünftigen Reiseberichten
Nach der Ausreise konnte ich es mir nicht verkneifen, diese bescheuerte Reifenwaschanlage zu photographieren. Bei der Einreise nach Montenegro schwamm unser Daewoo fast davon, Wattiefe auf jeden Fall überschritten. Vermutlich mal wieder jugendlicher Leichtsinn meinerseits, jedenfalls hatte der jugoslawische Zöllner keine Freude an meinem Photoapparat und rannte zu mir und schrie was von „dawai, dawai“. 🙂
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Ach ja, das Restaurant in Mlini kommt mir doch irgndwie bekannt vor. 🙂 Nicht weit von dort entfernt liegt auch der wunderschöne Badeort Cavtat mit seinen hervorragenden Restaurants. Mir fällt da spontan eine Reise von 2010 ein, die auch ausrechendes Bildmaterial für einen der nächsten Beiträge liefern kann.
Mir fällt es schwer alle Karossen auf dem Schrottplatz zu identifizieren. Fangen wir mal mit den (vermeintlich) leichteren Aufgaben an. Der weiße Wagen im Vordergrund scheint wohl mal ein Renault gewesen zu sein. Und der dunkelblau Kombi könnte ein Passat gewesen sein.
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Gute Idee, diese Reise von 2011 schreit wirklich nach einer Aufarbeitung. Willst Du? 🙂
Ich hab an einen Skoda Favorit gedacht, aber ich bin auch nicht sicher. Beim Dunkelblauen Kombi dachte ich an einen Rekord Caravan… ich kanns aber auch nicht mit Sicherheit behaupten.
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Also meine Herren Autokenner… Schön, wenn man diese Teile in den 70ern noch herumfahren sah. Macht es leichter.
Im Vordergrund eindeutig ein leerer Skoda Favorit. Der schön hellgrüne ist – Lüftungsschlitz an der C-Säule beachten – ein Heckmotor-Skoda. Und der Kombi ein Fiat 131 Kombi, würde ich mal sagen. Bei den anderen muss ich leider auch passen. Man sieht zu wenig davon.
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Biit of 69, merci für Deine Vermutungen, ich glaube, Du hast recht 🙂
Bald kommt Dein 2 automobiles Schätzchen hier auf die Bühne, freue mich!
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Die Gegend hat was (auch wenn es schon lange her ist), erinnert mich teilweise irgendwie an „die rote Zora“ 😉
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Absolut, total spannender Fleck.
Du hast recht, die rote Zora kommt auch aus HR, allerdings von weiter nördlich, aus Senj.
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