Moby Dick Teil 4, zweiter Teil von Ostpreussen und die Heimfahrt

Nun folgt endlich der zweite Teil der Polenreise mit Moby und dem Audi 100…

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Nach dem Besuch der Wolfsschanze, welche wir mit einer Führung durch einen polnischen Professor abrundeten, besichtigten wir das bekannte Rastenburg (Neusprech Ketrzyn). Spannend an Rastenburg ist neben den historischen Gebäuden, dass hier wie auch in Danzig immer noch 2. Weltkriegsschäden zu Tage treten. Aber man ist dran!

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Auch hier war der polnische Staat mit seinen putzigen Warnschildern am Werk 🙂 Führerlose Kleinstwagen fahren hier Fussgänger an! Dass die Einheimischen auch immer vergessen, ihre Handbremse anzuziehen.

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Deutsche Namen und Geschichte findet man leider sinnbildlich mehrheitlich auf dem Friedhof…

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Abendrast legten wir in der Burg zu Rössel (Reszel) ein. Diese Burg wurde aufwendig restauriert und beherbergt jetzt ein Hotel und ein Restaurant mit deftigster Küche. Veganer, Erbsenzähler und Warmduscher kommen auf der Speisekarte zu kurz. Das mag auf den ersten Blick normal sein für den Osten. Ich möchte hier aber eine Lanze brechen, man kann in Polen sehr gut und leicht essen. Aber hier in Rössel werden die Vorurteile bedient, was aber nicht heissen soll, dass es nicht schmeckte 🙂

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IMG_2624Der Weg hoch zum Turm der Burg und die Aussicht über das unverbaute ostpreussische Land.

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Abendstimmung in Rössel

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Der Porsche Club Litauen war auch schon hier. Ich dachte bis dahin, dass alle Litauer Audi fahren! 🙂

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Im Restaurant der Burg hatte man ein Herz für die alte Geschichte:

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Die Erklimmung des Kirchturmes zu Rössel kostet ein paar Schlottrige (Zloty) lohnt sich aber auf jeden Fall! Auch die Erwanderung des Dorfes und seiner Umgebung ist den Einsatz eines halben Tages wert.

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Und hier noch was für die LKW-Fans unter Ihnen; dieser Camion war mit der Kirchenrenovation beschäftigt.

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Spannendes Zusammentreffen von verschiedenen Baustilen und Epochen.

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Nun verlassen wir aber Rössel und fahren ins nahe Allenstein, einst eine der grössten Städte Ostpreussens.

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Auch hier verfügt man über eine Burg bzw. ein Schloss mit einem eigenen sehenswerten Museum.

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Die Heizung ist wohl aus Kaiserszeiten und immer noch in Betrieb. Man beachte die deutsche Beschriftung:

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So nun für kurze Zeit fertig mit altem Gemäuer. Wir fuhren abends nach Hohenstein (Olsztynek) in welchem das alte ostpreussische Heimatmuseum untergebracht ist. Ebenfalls hat hier die sagenumwobene Schlacht bei Tannenberg stattgefunden. Einmal im 15. Jahrhundert und einmal im 20. Jahrhundert im 1. Weltkrieg als es den Russen gelang, kurze Zeit in Ostpreussen einzufallen. Vom berühmten, von Hindenburg eingeweihten Denkmal, ist seit dem Kommunismus nicht mehr viel zu sehen.

Dieser Hund hatte seine helle Freude an uns und wir an ihm. 🙂 Lassen wir ihn den bisher zu kurz gekommen „jöö“-Effekt meiner Seite vervielfachen:

Das ostpreussische Heimatmuseum stand ursprünglich in Königsberg (Kaliningrad) und wurde 1938 nach Hohenstein gezügelt. Es zeigt Häuser aus dem ganzen ehemaligen Ostpreussen welches bis nach Litauen ins Memelland ragte. Ähnlich wie der Ballenberg in der Schweiz sind die Häuser liebevoll belebt mit Tieren und arbeitenden Museumsangestellten. Link zum Museum

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Da muss ich mal mit meinen bescheidenen Polnischkenntnissen nichts übersetzen 🙂

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Bilder sagen mehr als tausend Worte:

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So Retro schauts doch täuschend echt aus 🙂

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Diesem Herrn habe ich ein Hufeisen abgekauft. Irgendwann habe ich ein Auto, bei welchem dies in den Kühlergrill passt. Vorschläge sind immer willkommen!

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Wir verlassen nun Ostpreussen und fahren wieder südwärts Richtung Schlesien an Warschau vorbei zurück nach Kattowitz. Schliesslich muss der Audi 100 bei Radek abgeholt werden und wir müssen leider langsam aber sicher wieder heim. In der Geburtsstadt Chopins in Sochaczew besuchen wir aber noch ein Eisenbahnmuseum.

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Unterwegs auf der Strasse nach Süden halten wir zwei typisch polnische Strassenszenen fest:

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In Polen muss kein Reisender verhungern oder verdursten, am Wegesrand finden sich immer angeschriebene Häuser welche neben einem Imbiss feinen Lavazza Espresso ausschenken. Das Bild täuscht nicht, Moby ist total eingestaubt. Irgendwie ist man in Polen im Sommer immer staubig, dafür ist das Klima angenehm mild.

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Der zweite „Ruhrpott“ mit dem Gebiet um Gleiwitz, Hindenburg, Beuthen und Kattowitz ist ebenfalls eine Reise wert. Leider fehlt uns hierfür dieses Mal die Zeit. Wir beschränken uns daher auf einen Besuch des Sendeturms zu Gleiwitz und einem feinen Znacht in der Gleiwitzer Innenstadt.

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Dieser Turm war unfreiwilliger Nebendarsteller beim Entzünden des 2. Weltkrieges. Diesen überstand er aber und steht seit 1935 an dieser Stelle. Ein kleines Museum berichtet von diesen Geschehnissen. Er ist einer der letzten aus Holz gefertigten Sendetürme und der höchste Holzturm weltweit.

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Früher Mittelwelle des Reichssenders Breslau, heute Wifi 🙂

Downtown Gleiwitz, ob man hier parken darf weiss ich nicht. Es machen aber alle und ich schätze daheim integrationswillige Ausländer, also verhalte ich mich auch so 😀

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Da kann kein Feinschmecker meckern, das ist einfach super fein! (lecker)

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Auf dem Hinweg fuhren wir via Ingolstadt, Görlitz in den schlesischen Pott. Auf dem Rückweg wählen wir die landschaftlich reizvollere, etwas kürzere Alternative durch das schlesische Hinterland über Neisse (Nysa), Glatz (Klodzko) und das Glatzer Hinterland bis an die tschechische Grenze in Nachod. Hier gehts querfeldein über Königgrätz (Hradec Kralove), Prag (Autobahn) runter nach Böhmen. Bild: Rast im Glatzer Hinterland um die letzten Schlottrigen unters Volk zu bringen.

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Nachtquartier im böhmischen Rokitzan (Rokycany), hier ist die Küche tendenziell wieder deftiger. Wieviele Youngtimer erkennen Sie auf dem Bild?

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Abzockstelle Zahlstelle (2 Teuro) des kaiserlich-österreichischen Pfändertunnels, mittlerweile wieder abgeschafft. Wer Bregenz jetzt umfahren will zahlt ein Pickerl für das ganze Land. So bringt man Leben in die Stadt.

Hier sieht man wie sich der Audi vorne aufbäumt beim Anfahren, auch bei sanftem weiblichem Gasfuss 🙂

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Back to Switzerland geniessen wir an der ersten Raststätte der N1 in St. Margrethen erstmal ein feines Glacé (Speiseeis aber in gut!) und lassen die wunderbare Reise Revue passieren. Temperatur um die 35 Grad mittlerweile, Klimaanlagen sind etwas für sicherheitsstrebende, verwöhnte Gutmenschen mit Neuwagen 😀

Als Fazit einmal mehr; Polen ist immer eine Reise wert! Zusammenarbeit mit einheimischen Fachkräften macht Spass und das Resultat passt.

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Meinen Reiseteilnehmern an dieser Stelle recht herzlichen Dank, dass ihr ohne Autoaffinität diese Tour mitgemacht habt! 🙂

 

 

 

2 Gedanken zu “Moby Dick Teil 4, zweiter Teil von Ostpreussen und die Heimfahrt

  1. Und da waren sie wieder vereint im glänzenden Blechkleid!
    Prima Geschichte! Das ist echt ein toller Roadtrip gewesen. Und das beste ist dann wohl noch, dass man nicht nur Menschen und Kultur kennengelernt hat, sondern auch noch gleich beide Klassiker wieder in guten Zustand versetzt hat. Und die Karosseriearbeiten halten bis heute ohne Probleme durch? Dann halt es sich auf jeden Fall gelohnt!
    Schöne Grüße
    Lars

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    • Oja, die Reise war der Hit. Ich denke heute noch oft gerne dran wenn ich eine Aufheiterung benötige. 🙂

      Der Audi 100 wurde letztes Jahr verkauft, da ich etwas reduzieren wollte. Bei Moby hält es seit Juni 2013 und etwa 15’000km gut! Eine wirkliche Langzeitaussage kann man halt erst nach Jahren machen.
      Denke aber, ich werde mit Moby übern Sommer weitere 10’000km machen, das sagt auch etwas aus.

      Schönen Sonntag in den hohen Norden
      Marc

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