Kaum zu glauben, aber zum ersten US Car Meeting nach Leinfelden kamen 2007 ganze 20 Fahrzeuge. Alleine die Tatsache, dass es im vergangenen Jahr bereits über 1.000 Fahrzeuge gewesen sind, spricht für die Veranstaltung. So etwas hat aber auch seine Schattenseiten. Nicht jeder Nachbar freut sich über Burn Outs vor seiner Haustüre. Daher wurde in diesem Jahr das angrenzende Industriegebiet mit in die Veranstaltung einbezogen wodurch die Parkflächen für die Fahrzeuge deutlich großzügiger ausfielen.
In den vergangenen Jahren äußerte sich bei den Anwohnern des Schwabengartens vermehrt der Unmut über das US Car Meeting. Verständlicherweise muss man sagen. Einige Besucher hatten sich in der Vergangenheit nicht gerade zurückhaltend verhalten. Klar gefällt uns der Klang aus acht wohldimensionierten Brennräumen. Aber eben nicht jedem. Das soll genug der Belehrung sein. 😉
So hat der Veranstalter in diesem Jahr das Konzept etwas geändert und samstags nur noch den Platz unmittelbar vor dem Biergarten als Parkfläche zur Verfügung gestellt und alle Zufahrten in die umliegenden Wohngebiete gleich abgesperrt. Für den Samstag reichte das vollkommen aus und wir fragten uns wie wohl 1.000 Fahrzeuge in letzten Jahr zusammen gekommen sein sollen. Immerhin bot dies die Möglichkeit, ohne großen Besucherandrang zwischen den Obstbäumen die Fahrzeuge zu bestaunen.
Blickfang war schon von weitem sichtbar ein uramerikanisches Feuerwehrfahrzeug von American LaFrance. Wer denkt, Feuerwehrtrucks wären nur etwas für kleine Jungs täuscht sich. Mit dem fast 10l großen Detroit Diesel Zweitakter (!) hatte der Wagen einen außergewöhnlichen Klang. Wer mag da nicht einmal am Steuer sitzen und durch die Häuserschluchten New Yorks zum nächsten Einsatz brausen?
Wer ohne passendes Vehikel angereist war und den Drang nach einem amerikanischen, fahrbaren Untersatz verspürte, konnte bei mehreren Händlern sofort zugreifen. Zu erwähnen ist, dass sich Onkel Henry dazu durchringen konnte, den Mustang jetzt auch offiziell in Europa anzubieten. Wer aber bestimmte Sondermodelle oder die V6-Motorisierung haben möchte, der muss weiterhin mit einem Importfahrzeug vorlieb nehmen.
Für den kleinen Geldbeutel gab es die üblichen Devotionalien wie Sticker, Kappen und Embleme. Erfreulicherweise hielten sich die Händler aber dezent im Hintergrund und die Stimmung war tatsächlich die eines Meetings und nicht einer Messe auf der Händler ihrem kommerziellen Tun nachgehen.
Wenn das alles schon nicht genug für reichlich Benzingespräche war, dann aber spätestens der Stuttgart Night Cruise.
Die Augen waren noch etwas schwer von der kurzen Nacht aber das Aufstehen am Sonntag hat sich auf jeden Fall gelohnt. Da war zum einen dieses unbeschreibliche Gefühl mit den ersten Sonnenstrahlen (stimmt nicht ganz) auf der fast leeren Straße unterwegs zu sein und die kühle Morgenluft durchs Auto wehen zu lassen und zum anderen sahen wir bereits bei der Anfahrt weitere Feuervögel und anderes Amis. Supervögel waren leider keine darunter.
Beim Betrachten der Bildauswahl wird dem geneigten Leser bereits aufgefallen sein, dass Mopars überproportional häufig auftauchen. Dies ist kein Zufall und bewusst gewollt. 🙂
Erst war die Enttäuschung groß keinen Platz mehr wie am Vortag zur ergattern, sondern auf den Discounterparkplatz im nahe gelegenen Industriegebiet verwiesen zu werden. Spätestens mit dem Eintreffen vieler, vieler weiterer Besucher füllte sich der Parkplatz und auch hier war die Stimmung ausgelassen und die Fahrzeuge nicht minder sehenswert.
Die ganz besonderen Schmuckstücke, die auch an der Prämierung teilnahmen, drängten sich auf einem kleinen Grünstreifen. Den Fahrzeugen tat dies jedoch keinen Abbruch. Oder wann kann man schon einen Hemi Coronet neben einem Challenger 340 und einem Trans Am sehen, aus dem scheinbar gerade Burt Reynolds ausgestiegen ist?
Spätestens um die Mittagszeit erschienen die 1.000 Fahrzeuge aus dem Vorjahr dann glaubhaft. Vielen Dank für ein tolles Wochenende.