Die Opfer der Strassenpanzer

Dies gelesen: Horrorunfall auf der A3 nahe Brugg im Kanton Aargau. Drei Todesopfer, zur falschen Zeit am falschen Ort. Unfallursache noch unbekannt. Bisherige Fakten: ein Porsche Cayenne fuhr mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf ein korrekt vorausfahrendes Auto auf und schob dieses in einen LKW. Der verwirrte Verursacher versuchte zu fliehen, wurde aber gefasst (Medienlink).

Das gedacht: schon wieder ein schwerer Unfall mit zu starken und vor allem zu schweren Autos. Zur Zeit liest man dies häufiger: da eine Mittzwanzigerin, die ihren teuren Benz schrottet, dort ein Neulenker, welcher seinen BMW in den Graben setzt und die Mitfahrerin tötet, zuletzt am Wochenende ein Autodieb, der mit 179km/h innerorts vor der Polizei flüchtet, in ein Haus knallt und dieses durch den Crash Feuer fängt und abbrennt.

Neulenker mit teurem BMW? Mittzwanzigerin kann sich einen 80’000-Franken-Schlitten leisten? What?

Wir erleben eine beispiellose Veränderung auf der Strasse. Unglaublich viele Fahrer aller Alterstufen erstehen extrem leistungsfähige Fahrzeuge. Dank sequentiellen Getrieben, Fahrassistenten und hochentwickelten Fahrwerken scheinen diese jederzeit und unbedingt beherrschbar. Entsprechend ändert sich der Fahrstil: drängen, ausbremsen und schneiden ist an der Tagesordnung. Alles wird knapper, risikoreicher, egoistischer. Bis es eben nicht mehr reicht: der Knall ist dann heftig, der Schaden gross, die Auswirkungen im dicht befahrenen Strassennetz der Schweiz betreffen Tausende unterwegs.

Stets wachsende Gewichts- und Leistungsunterschiede lassen das Risiko für Insassen kleinerer Fahrzeuge zum Himmel wachsen, von potentiell aufgeladenen Fussgängern und platt gewalzten Radfahrern ganz zu schweigen.

Willkommen im Land der Strassenpanzer! Der Krieg ist im Gang. Sieger sind keine zu erwarten.

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2 Gedanken zu “Die Opfer der Strassenpanzer

  1. Es wird immer schlimmer auf den Straßen, man muss einmal auf sich aufpassen und auf die anderen Fahrer, wenn die mal die vorfahrt oder einfach mal die spur wechseln. Sehr schaden, dass es immer mehr von der Sorte gibt.

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