Der Werdegang von einem Opel- zu einem Ami-Fan
Meine Autofahrkarriere habe ich schön brav mit einem Opel Ascona 1.8 Liter begonnen. Für damalige Verhältnisse schon eine heftige Motorisierung (Stimme aus dem Bekanntenkreis: «Du spinnst ja einen so grossen Motor zu fahren»). Langsam habe ich mich im Opel-Segment nach oben gearbeitet. Es folgten ein Opel Rekord und schliesslich der Senator.
Gastbeitrag von Heinz Lienhard
Nach einem unschönen Zwischenfall in meiner Stammgarage wegen diverser verpatzter Serviceleistungen musste ich meine Liebe zu Opel kündigen. Dem Stammhaus GM blieb ich aber treu und kaufte meinen ersten richtigen Amerikaner; einen Oldsmobile Cutlass Ciera 3.3 Liter in weisser Farbe. Was für ein Anblick. Ich war begeistert von diesem Wagen und blieb es die ganzen 10 Jahre während ich ihn problemlos gefahren haben. Auch bei GM habe ich mich folgsam nach oben gearbeitet und habe nach der Ära Oldsmobile auf den Cadillac Seville 4.6 Liter mit dem damals ganz neuen Northstar Motor gewechselt. In dieser Phase fuhr ich auch parallel den Cadillac Seville 6.0 Liter mit Zylinder-Abschaltung und Bentley Heck. Leider entpuppte sich dieser Wagen als reiner Geldschlucker, weshalb ich ihn nach nur zwei Jahren wieder abgestossen habe.
Es zeigten sich aber auch noch andere „Probleme“ mit den schönen Amerikanern, die wir wohl alle kennen. Thema Parkplatz in einem Einkaufszentrum. Wie oft musste ich entnervt das Parkhaus verlassen weil ich keinen passenden PP gefunden habe. Dies war dann der Moment mich nach einem neuen fahrbaren Untersatz umzusehen. Diesen fand ich in der Löwenfamilie bei einem Peugeot 407 2.2 Liter in Blau. Ein wirkliches Bijou von einem Auto, an dem ich ganze 13 Jahre meine Freude hatte.
Schon geraume Zeit meiner Peugeot-Karriere hatte ich meine Augen und Ohren nach einem Ami-Oldtimer ausgerichtet. Diese Cadillacs gingen mir einfach nicht aus dem Kopf. Meinen Traumwagen – einen Cadillac Eldorado 1959 mit Heckflossen musste ich aus finanziellen Gründen als Traum belassen. Es gibt aber ja noch viele andere schöne Fahrzeuge die es zu erkunden gibt.
Wie es der Zufall will, ist mein Arbeitskollege Marc ein echter Kenner der Oldtimerszene. Ich weiss gar nicht mehr, wie wir auf dieses Thema gekommen sind und unsere gemeinsame Passion an Oldtimern entdeckten. Er war es denn auch der mich mit Rat und Tat zu meinem ersten Projekt für einen echten Ami-Oldtimer geführt hat. Die erste Station war eine Probefahrt mit einem 1981er Cadillac Seville mit Bentley Heck. Leider war dieser Wagen in einem noch schlechteren Zustand als die bereits gefahrene Version und somit keine Option. Marc machte mich auf einen 73er Buick Century Luxus aufmerksam, den ich mir mal etwas näher anschaute. Auf den ersten Blick kein spektakuläres Fahrzeug. Bei näherer Betrachtung fand ich immer mehr Gefallen daran. Der Anbieter war Cars n‘ Bikes in Schaffhausen, eine mir bislang unbekannte Garage.
Ein Blick auf die Homepage zeigt mir, dass ich es hier mit einem echten Spezialisten für Amerikaner zu tun hatte. Kurzentschlossen machte ich mich an einem Samstag auf den Weg nach Schaffhausen, um mir das ganze mal aus der Nähe anzusehen. Geschlossen… Schei…! So ein Pech. Mir blieb nichts anderes als durch die verbleichten Garagenfenster zu spähen um einen Blick auf den Buick zu werfen. Der Wagen war auf der Hebebühne und machte in seinem teilzerlegten Zustand einen nicht gerade vorteilhaften Eindruck. Auch der ausgeschriebene Preis war für mein Portemonnaie etwas zu hoch. Ich gab aber noch nicht auf und verfolgte auf Autoscout und weiteren Plattformen weitere Fahrzeuge. Fast drei Monate später wurde ich erneut auf das Inserat vom Buick aufmerksam. Der Anbieter hatte den Preis merklich gesenkt und mein Interesse wurde wieder geweckt. Marc begleitete mich zu einer Besichtigung und Probefahrt. Dort lernte ich auch erstmals den Besitzer Felix Schweizer kennen. Er machte mit seinen Fachkenntnissen und seiner sehr guten Einstellung in Bezug auf Kundendienst einen sehr guten Eindruck. Kurz gesagt, ich entschloss mich zum Kauf des Fahrzeugs.
Ausgenommen von einigen Lackfehlern war der Wagen in einem ausgezeichneten Zustand. Felix hatte einen grossen Teil der Mechanik und der Schläuche ausgewechselt, womit schon fast ein „Neuwagengefühl“ aufkam. Nachträglich liess ich noch eine Hohlraumversiegelung erstellen und den Unterbodenschutz mit der bewährten Felix’sschen Trockeneisbestrahlung erneuern. Das verschmutze Unterteil erstrahlte in neuem Glanz und mein „rundum Sorglos-Packet“ war fertig. Nun fehlen noch die neuen Gummidichtungen an den Türen, die im Laufe des Frühlings eintreffen sollten.
Meine ersten Ausfahrten habe ich bereits hinter mir und bin begeistert vom Fahrgefühl. Nun freue ich mich sehr auf die Saisoneröffnungsfahrt vom 8. April, welche von Marc organisiert wird.
Copyright der Fotos bei Heinz Lienhard
Herzlichen Glueckwunsch und viel Freude damit. Erinnerte mich doch an ein Corgi Modell aus meinen Kindheitstagen, und wirklich, es ist das Einsatzfahrzeug von Lt. Kojak in „Einsatz in Manhattan“!
https://www.google.ca/search?q=kojak+buick&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwif9P6Fs-HTAhXJx4MKHZCdCvwQ_AUICigB&biw=1138&bih=548
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Danke Peter, das werde ich gerne an Heinz weiterleiten! 🙂
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