Im Nachlass meiner Grosseltern fand ich vor Jahren zwei Kodak-Gold-Umschläge mit Bildern einer Jugoslawienreise meines Grossvaters mit einem Freund. Leider sind mir hierzu keine Detailangaben bekannt, aber die Bilder verdienen es, nicht in der Versenkung zu verschwinden. Sowohl Autofans wie Balkanfreunde werden ein paar nette Trouvaillen entdecken.
Das erste Bild zeigt meinen Grossvater mit dem gemieteten Audi 60 mit Laibacher Kennzeichen vermutlich an der dalmatischen Küste. Das schliesse ich aufgrund der hügeligen, gut ausgebauten Strecke und der Weite. Ich versuche, die losen Fotos in eine einigermassen sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Man scheint sowohl Belgrad, Sarajevo wie auch die Küste Dalmatiens und Montenegros besucht zu haben.
Hier scheint man in Montenegro zu sein, nach Tivat sinds 12 Kilometer.
Oft waren Überlandstrassen nicht so gut ausgebaut wie auf den oberen Bildern gezeigt.
Über dieses Malheur sind mir leider keine weiteren Informationen bekannt. Man hat danach aber einen Mietwagen aus dem Hause Zastava gefahren, der Audi scheint ärger in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.
Klassische Hotelanlage aus den Siebzigern an der östlichen Adria.
Der Bahn- und Strassendamm bei Virpazar am Skutarisee.
Die Bucht von Kotor, mit dem für jedes grössere Kaff wichtigen Industriekaminrohr, damit man den Sozialismus auch arbeiten sieht. 🙂 Früher war vieles anders.
Die Altstadt von Kotor ist übrigens weiterhin sehr sehenswert und wurde in den Balkankriegen nicht beschädigt. Es herrscht eine angenehme, fast ruhige Atomsphäre, welche nur noch in der noch friedlicheren Königstadt Cetinje übertroffen wird.
Dieses Hotel weckte mein Interesse. „Hotel Tamaris…“ kann ich entziffern. Gemäss Tante Gugl und ihrer Bildersammlung muss dieses in Igalo (heute Grenze MNE/HR) gestanden haben. Postkarte von damals. Heute ist der Zustand nicht mehr ganz so toll, bzw. mittlerweile abgebrochen.
Von Montenegro geht es nach Dubrovnik, damals musste man nach Herceg Novi noch nicht durch den Zoll für die EU-Einreise…
Dubrovniks Altstadt bekam leider im Krieg viele Treffer ab. Mittlerweile erstrahlt sie aber wieder im alten Glanz wie anno 1973.
Bei diesem Bild habe ich leider keine Ahnung, diese Ortschaft muss wohl irgendwo zwischen Dubrovnik und dem Neretvadelta liegen.
Von der Adria aus scheint die Reise weiterzugehen entlang der Neretva nach Mostar in Bosnien.
Die Brücke, an welche sich mein Grossvater so lässig lehnt, wurde in der Zwischenzeit gesprengt und wieder aufgebaut. Mehr Bilder dazu in folgendem Artikel: Ex-Jugoslavija Kurztrip 2001. Trotz der Schäden halte ich persönlich Mostar immer noch bzw. wieder für einen Abstecher wert.
Diese beiden gemütlichen Bilder eines Mittagessens transportieren für mich so richtig das ruhige Flair der damaligen Zeit mit ihrem einfachen Komfort. Keiner brauchte ein Luxusschuppen um sich an der Adria wohlzufühlen und gute Küche gab und gibt es im ehemaligen Jugoslawien fast an jeder Ecke.
Es folgen noch drei weitere Eindrücke aus der schönen Stadt an der Neretva.
Es geht weiter talaufwärts Richtung Hauptstadt der jugoslawischen Teilrepublik Bosnien und Herzegowina.
Teil 2 mit Sarajevo und Belgrad folgt.
Wer mehr zu den einzelnen Fotos weiss, benützt bitte die Kommentarfunktion am Ende dieses Beitrages, danke.
Tolle Bilder. Danke für diesen Einblick! LG Antje
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Hallo Antje
Danke für die Rückmeldung, es freut mich, dass die Arbeit jemandem Freude macht! 🙂
Liebe Grüsse
Marc
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Hi, kann es sein dass die Reiseroute andersherum war? Lt. Postkarte ging es von Mostar nach Dubrovnik. Dann würde das Foto von Kosovska Mitrovice auf der Rückreise sein und gut in die Reiseroute passen.
VG, KS
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Da hast Du vermutlich recht, mir fiels leider erst nach Veröffentlichung des ersten Teiles auf 🙂
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